Blog

Zielgruppe: Für wen schreibst du?

Buch vermarkten | 0 Kommentare

Es gibt nur ein Buch das ohne Blick auf die Leserschaft / Zielgruppe geschrieben wird – das Tagebuch. Wenn du ein erfolgreiches Buch schreiben möchtest, dann solltest du dir, bevor du mit dem Schreiben beginnst unbedingt die Frage stellen: Für wen schreibe ich.

Um diese Frage beantworten zu können musst du im Vorfeld intensiv über deinen idealen Leser, deinen Wunschleser nachdenken und diesen ganz genau definieren.

Bei einem “Idealen Leser” handelt es sich um eine bestimmte Person, die genau das Problem hat, das dein Buch behandelt.

Die Voraussetzung für ein gutes Buch darin besteht, die Zielgruppe so weit wie möglich einzugrenzen und das Buch nur für die Menschen zu schreiben, denen es helfen kann.

Fehler bei der Zielgruppendefinition

Autoren machen zwei große Fehler, wenn sie über ihr Publikum nachdenken:

Fehler Nr. 1: Dein Buch richtet sich an ein zu breites Publikum 

Manche Autoren denken zu Beginn ihrer Autorenkarriere, dass ihr Buch alle Menschen gleichermaßen ansprechen kann. Sie träumen davon einen Bestseller zu landen und dass Millionen von Menschen ihr Buch lesen.

Wenn auch du diesen Gedanken hegst, verwirf diesen am Besten ganz schnell wieder. Es gibt kein Buch, das sich an alle Menschen gleichermaßen richtet.

Nicht die Bibel. Nicht der Koran. Nicht die Thora. Auch nicht Fifty Shades of Grey, Harry Potter oder irgendein anderes Buch.

Es gibt nur sehr wenige Sachbücher, die sich mehr als hunderttausend Mal pro Jahr verkaufen. Fakt ist, dass die große Mehrheit der Bücher, für die meisten Menschen auf diesem Planeten völlig uninteressant ist.

Und das ist auch völlig in Ordnung so.

Der Erfolg liegt in der Nischen

Eine Nische ist ein Teil des Gesamtmarkts, sie ist spezieller und richtet in der Regel eine kleinere Zielgruppe. 

Für die meisten Autoren gilt: je kleiner, desto besser. Denn der Fokus auf eine möglichst kleine Nische stellt sicher, dass deine Leser sich für deine Ideen begeistern, sie umsetzen und deine Ideen mit Gleichgesinnten teilen werden.

Stell dir vor, du gärtnerst gerne und hast das Problem, dass all deine jungen, zarten Pflanzen von Schnecken abgefressen werden. Greifst du dann zu einem Buch das allgemein das Thema “Garten” behandelt und dabei das Thema kurz Schneckenbekämpfung nur kurz anreisst, oder nimmst du lieber ein Buch zur Hand, dass sich einzig und allein deinem Problem – der Schneckenbekämpfung – widmet?

Ich nehme an Letzteres wird der Fall sein und du erkennst an diesem Beispiel auch weshalb es wichtig ist eine Nische zu bedienen und kein allzu breites Publikum anzusprechen.

Natürlich kannst du auch mehrere Zielgruppen mit einem Buch ansprechen, aber es ist kompliziert. In der Regel kann man nur dann mehrere Zielgruppen ansprechen, wenn sich diese eng überschneiden. Beispielsweise sind Menschen mit Schlafproblemen und Personen mit Energiemangel unterschiedliche Zielgruppen, aber wenn die Ursache ihres Problemes durch dieselbe Sache verursacht wird (z. B. ein Schilddrüsenproblem), dann handelt es sich zwar um unterschiedliche Zielgruppen.

Im Allgemeinen gilt aber: Je mehr Zielgruppen du versuchst, anzusprechen, desto schlechter wird dein Buch abschneiden. 

Die meisten Menschen lesen Sachbücher, weil sie sich davon einen positiven Effekt oder einen Return on Investment (ROI) in ihrem Leben versprechen und dass sich die Tipps und Ratschläge aus dem Buch direkt auf ihr Leben anwenden lassen.

Bei dem Beispiel von oben, dem Schneckenproblem, möchten die Leser umsetzbare Tipps und Tricks erhalten, die ihr Problem lösen.

Ein Buch ist ein Marketinginstrument und nicht das Produkt oder die Dienstleistung, die du verkaufen willst. Wenn du, wie die meisten Sachbuchautoren, das Ziel hast mit deinem Buch auf andere einzuwirken, deinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen, neue Kontakte und Kunden zu gewinnen… dann ist es ganz wichtig, dass du deinen idealen Leser ganz genau definierst und diesen dann mit den Inhalten in deinem Buch direkt ansprichst.

Beispiel: Jemand der dein Buch zur Schneckenbekämpfung liest, der interessiert sich sicher auch für die Schneckenfallen und Schneckenzäune… die du über einen Onlineshop vertreibst.

Fehler Nr. 2: Du kennst die Probleme / den Schmerz deiner Leser nicht

Deine Zielgruppe interessiert sich nicht für dein Buch; sie interessiert sich nur für den Nutzen den dein Buch birgt. 

Wenn du nicht überzeugend erklären kannst, warum dein Buch für deine Leser von Nutzen ist, bei was und wie es ihnen helfen wird, werden sie es auch nicht kaufen.

Überlege einmal, wie du selbst entscheidest, ob du ein Buch kaufst oder nicht. Interessiert dich dabei das Ziel des Autors oder der Autorin?

Sicherlich nicht. Du kaufst ein Buch nur dann, wenn du denkst, dass es dir helfen wird.

Und genau das macht auch deine Zielgruppe, wenn sie dein Buch in einem Verkaufsregal, auf Amazon oder auf der Facebook-Seite eines Freundes sieht. Du musst also in der Lage sein, die folgende Frage zu beantworten:

Weshalb sollte jemand ausgerechnet dein Buch kaufen?

Um diese Frage zu beantworten ist es wichtig, dass du dir einer reale Person, mit einem Namen und einer Geschichte, die für deine Zielgruppe repräsentativ ist, vorstellst. Vielleicht jemanden, der dich an dich selbst erinnert, bevor du all das wusstest, was du heute weisst (dein “jüngeres Ich” kann dein idealer Leser sein).

Stell dir diese Person genau vor: Wie sieht ihr Leben aktuell aus? Was wird passieren, wenn diese Person nichts in ihrem Leben ändert? Was würdest du zu ihr sagen? Wie würdest du ihr dein Wissen näher bringen? Wie würde ihr das helfen? Wo würde sie stehen, nachdem sie dein Wissen erlernt und angewandt hat?

Wenn du dir das vorstellen kannst, dann sollte es ziemlich einfach sein, deine Zielgruppe zu bestimmen.

Beispiel:

Nehmen wir an du bist Ernährungscoach und dein idealer Leser hat 15 kg Übergewicht.

Wie sieht sein Leben in fünf Jahren aus, wenn er nicht anfängt etwas zu ändern?
Er hat immer noch Übergewicht. Es sind gesundheitliche Problem hinzugekommen und evtl. fehlt auch die Energie um mit den Kindern etwas zu unternehmen…

Wie sieht sein Leben aus, wenn er dein Wissen anwendet?
Er hat weniger Gewicht, ist gesünder, selbstbewusster und hat auch mehr Energie.

Fehler Nr. 3: Du achtest bei der Definition deines idealen Lesers nur darauf, wer deine Zielgruppe ist und zu wenig darauf, wie deine Zielgruppe denkt.

Wer die Menschen sind, dass sagen uns die demografischen Daten: 

  • Geschlecht
  • Alter
  • Familienstand
  • Soziale Schicht
  • Einkommen

Beispiel für eine demografische Beschreibung des idealen Lesers:

  • Weiblich
  • 45-65 Jahre alt
  • Verheiratet, mit Kindern
  • Probleme mit Gewichtszunahme, Diabetes, Energiemangel oder hormonellem Ungleichgewicht
  • Haushaltseinkommen €36K

Was die Menschen denken, dass sagen uns die physiografischen Daten:

  • Emotionen
  • Werte/Glaubenssätz
  • Haltungen
  • Interessen
  • Meinungen
  • Gruppenzugehörigkeit

Beispiel für eine psychografische Beschreibung des idealen Lesers:

  • Besorgt um Gesundheit und Aussehen
  • Möchte einen gesunden Lebensstil, hat aber nicht viel Zeit
  • Geht abends gerne online, großer Fan von Pinterest
  • Neigt dazu, Qualität über Sparsamkeit zu stellen
  • Findet Erfüllung in ihrem Beruf und ihrer Familie
  • Legt Wert darauf Zeit mit einer kleinen Gruppe von Freunden zu verbringen

Im modernen Marketing ist es wichtig, den Unterschied zu verstehen. Früher reichten demografische Daten aus, um Zielgruppen anzusprechen und zu verstehen, weil ein Großteil des Marktes in vorhersehbare Muster fiel, die auf demografischen Daten beruhten.

Durch die Digitalisierung haben sich die Möglichkeiten der Verbraucher explosionsartig erweitert, so dass demografische Daten das menschliche Verhalten nicht mehr so gut vorhersagen können. Daher funktionieren psychografische Daten jetzt besser. 

Nutze Psychografien, um zu verstehen, wer deine Zielgruppe ist und warum sie sich für ein bestimmtes Thema interessiert

Wenn du dich mehr auf psychografische Daten konzentrierst, gehst du den Emotionen, Werten und Problemen der Menschen auf den Grund, die du mit deinem Buch ansprechen willst. Psychografische Daten zwingen dich dazu, deine Zielgruppe zu verstehen, metaphorisch gesprochen “schlüpfst du in ihre Haut”.

Die erfolgreichsten Autoren nutzen diese Methoden, um genau zu verstehen, wer ihre Zielgruppe ist, was sie will und warum, und wenn sie das verstanden haben, schreiben sie ihr Buch für genau diese kleine Gruppe von Menschen.

Die Menschen, die an die von dir entwickelte Idee glauben und sie an andere weitergeben, sind das Einzige, worum du dich am Anfang kümmern solltest, denn sie sind diejenigen, die deine Idee in den Mainstream bringen werden. Wenn du wirklich die Welt verändern und viele Menschen erreichen willst, musst du genau so vorgehen.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner